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Lauf 1 - Hockenheim

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Start-Ziel-Sieg für Jamie Green / Maximilian Götz bester Rookie

Mit dem DTM-Festival auf dem Hockenheimring startet die populärste internationale Tourenwagenserie in die neue Saison. Vom 30. April bis 3. Mai erwartet die Fans auf dem Traditionskurs in Baden-Württemberg ein viertägiges Motorsport-Spektakel der Superlative. Neben der Premiere des neuen Rennformats mit zwei DTM-Läufen dürfen sich die Zuschauer auf jede Menge Action auf und neben der Strecke freuen. Die Karten in der DTM wurden neu gemischt: Die doppelte Anzahl an Rennen und neue Regeln versprechen vor dem Saisonauftakt der hart umkämpften Tourenwagenserie deutlich mehr Spannung. Zusätzlich zum einstündigen Rennen am Sonntag wird bereits am Samstag ein Lauf über 40 Minuten ausgetragen. Während im Sonntagsrennen ein Reifenwechsel vorgeschrieben ist, können die Piloten am Samstag mit nur einem Satz Reifen durchfahren. Für noch mehr Überholmanöver soll eine Überarbeitung des DRS sorgen: Ab sofort dürfen die DTM-Piloten drei Mal pro Runde ihren Heckflügel absenken, um somit eine höhere Endgeschwindigkeit zu erzielen.

Nur wer mit den Neuerungen am besten klarkommt, hat in der Saison 2015 eine Chance auf den Gesamtsieg. Zu den Favoriten gehört Vorjahres-Champion Marco Wittmann, der mit starken Leistungen bei den Testfahrten seine Titelambitionen unter Beweis stellte. Der Fürther war 2014 das Maß aller Dinge in der DTM. Neben dem Gewinn der Fahrerwertung feierte der Franke zusammen mit dem BMW Team RMG den Sieg in der Teamwertung. Doch die Konkurrenz von Audi und Mercedes-Benz ist stark aufgestellt und will in diesem Jahr zurückschlagen. Audi-Pilot Mattias Ekström blickt dem Saisonauftakt in Hockenheim gespannt entgegen: „Es wird am Samstag und am Sonntag um die Wurst gehen. Die Fans werden noch mehr harte Zweikämpfe erleben“, erklärt der Vize-Champion des letzten Jahres. Auch Pascal Wehrlein (Mercedes-Benz) will ein Wörtchen um die Podestplätze mitreden. Der 20 Jahre alte Worndorfer, der 2014 am Lausitzring seinen ersten Sieg feierte, zählt zu den Überfliegern der DTM.

Mattias Ekström (Audi Sport Team Rosberg): "Es wird am Samstag und am Sonntag um die Wurst gehen. Die Fans werden noch mehr harte Zweikämpfe erlebe."

Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): "Die Freude auf die neue Saison ist riesig. Das gilt für das gesamte Team und natürlich auch für unsere Piloten. Martin Tomczyk bringt viel Erfahrung und Konstanz in unser Team. Er ist schon sehr lange dabei, und ihn kann eigentlich in der DTM nichts mehr überraschen. Neu bei uns ist António Félix da Costa, der sich in der Saisonvorbereitung sehr gut ins Team eingefügt hat. Wir gehen nun mit großem Ehrgeiz und viel Freude in das neue DTM-Jahr."

Bruno Spengler (BMW Team MTEK): "Jetzt geht es endlich wieder los. Ich spüre schon, dass die Nervosität ein bisschen steigt. Man freut sich wirklich sehr auf die Atmosphäre in Hockenheim, die Fans und die Action. Das Kribbeln im Bauch, das man während des Winters so vermisst hat, ist jetzt wieder da. Ich bin sehr motiviert und fühle mich jedes Jahr beim ersten Rennen in Hockenheim so, als wäre es mein allererstes DTM-Rennen überhaupt."

Timo Glock (BMW Team MTEK): "Wir stehen vor einer spannenden Saison mit deutlich mehr Rennen – und darauf freuen wir uns alle. Es ist immer schwierig zu beurteilen, wie unsere Konkurrenten aufgestellt sind. Aber sie machen wie gewohnt einen starken Eindruck. Deshalb wird es mit Sicherheit eine spannende Saison, in der es sehr, sehr eng zugehen wird."

Am Freitagmittag von 14.15 Uhr bis 15.05 Uhr nahmen die Fahrer ihr erstes freies Training bei kühlem und nassen Wetter unter die Räder. Hier kam es des öfteren zu Drehern und Ausrutschern. Davon verschont geblieben war auch nicht Augusto Farfus (BMW Team RBM). Zu dieser Zeit lag er auf Platz 15. Es führte zu dieser Zeit Miguel Molina (Audi Sport Team Abt Sportsline) vor Robert Wickens (Silberpfeil Energy Mercedes-AMG) und Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline. Maximilian Götz (PETRONAS Mercedes-AMG) und Tom Blomqvist (BMW Team RBM), zwei Neueinsteiger belegten die Ränge 18 und 22. Wenig später verließ auch Maximilian Götz unfreiwillig die Strecke. Er konnte seine Fahrt aber weiter fortsetzen. In der Schlußphase hatte es an der Spitze einen Wechsel gegeben und zwar führte nun Edoardo Mortara (Audi Sport Team Abt) vor Robert Wickens und Miguel Molina. Zum Schluß hatte Edoardo Mortara für alle anderen eine Zeit von 1:50,182 Minuten nach 21 gefahrenen Runden gesetzt, gefolgt von Mattias Ekström und Robert Wickens. Maximilian Götz hatte sich verbesssern können und beendete das Training auf Platz dreizehn. Tom Blomqvist wurde als Zweiundzwanzigster gewertet. Der amtierende Meister Marco Wittmann (BMW Team RMG) nahm Platz vier ein. Lucas Auer (EURONICS/BWT Mercedes-AMG hatte an diesem freien Training gar nicht teigenommen.

Das zweite freie Training stand für die Protagonisten am Samstagmorgen auf dem Zeitplan. Die Zeiten wurden diesmal schneller, da sich das Wetter gebessert hatte. Es war trocken und die Sonne schien. Zunächst wechselten die Positionen des öfteren. In der Schlußhase hatte Timo Glock sein Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle und drehte sich mehrmals. Er setzte seine Fahrt aber weiter fort und befand sich auf Rang 22. Bei noch drei Minuten zu fahrender Zeit hatte sich Jamie Green an die Spitze gefahren. Edoardo Mortara konnte aber noch einiges zu legen und setzte für alle anderen eine Zeit von 1:32,672 Minuten. Hinter ihm lagen Janmie Green und Tom Blomqvist. Maximilian Götz hatte sich auf Rang 20 platziert. Marco Wittmann musste sich zunächst mit Rang sechs zufrieden geben. Lucas Auer war diesmal mit von der Partie und wurde auf Rang 23 gewertet.

Für die Fahrer wurde es am Samstag von 12.00 Uhr bis 12.20 Uhr ernst, denn nun stand das entscheidende erste Qualifying, welches ausschlaggebend für das Rennen am Nachmittag ist auf dem Programm. Mike Rockenfeller setzte zunächst für alle anderen eine Zeit von 1:33,955. Nachdem dann alle auf der Strecke waren, wechselten die Positionen des öfteren. Maximilian Götz befand sich nach zwei gefahrenen Runden auf Rang 21. Unterdessen hatte sich Jamie Green mit einer Zeit von 1:33,044 Minuten auf Platz eins gefahren, gefolgt von Mike Rockenfeller und Nico Müller. Marco Wittmann lag auf Platz dreizehn. Als Christian Vietoris auf Rang elf liegend auf seiner schnellen Runde unterwegs war schoß er ausgangs Motodrom von der Strecke und landete im Grünen. Zu dieser Zeit standen noch acht Minuten und zwanzig Sekunden auf der Uhr. Eine Minute später hatte sich Pascal Wehrlein mit einer Zeit von 1:33,160 Minuten auf Platz zwei geschoben. In der Schlußphase befand sich der amtierende Meister nur auf Platz 18. Zwischenzeitlich war Nico Müller etwas auf Abwegen unterwegs. Nach zwanzig Minuten hatte sich Jamie Green mit einer Zeit von 1:33,044 Minuten die Pole-Position geholt, gefolgt von Pascal Wehrlein und Augusto Farfus. Marco Wittmann wird aus der achten Startreihe starten. Die Neueinsteiger Tom Blomqvist, Maximilian Götz und Lucas Auer nehmen das Rennen von den Rängen neun, 21 und 22 aus auf.

Jamie Green (Audi Sport Team Rosberg), Startplatz eins: "Der erste Platz macht mich natürlich sehr zufrieden. Nach den ersten Eindrücken an diesem Wochenende haben viele einen anderen Ausgang des Qualifyings erwartet. Aber das ist eben die DTM. Ich liebe das und für die Fans ist das sicherlich auch fantastisch. Ich glaube, dieses neue Format tut allen gut - mir macht es auf jeden Fall riesigen Spaß. Jetzt müssen wir abwarten was ich im heutigen Rennen erreichen kann. Ich hoffe, ich kann meinen ersten Startplatz nutzen und sauer vorneweg fahren. Dann bleiben mir auch harte Zweikämpfe erspart."

Pascal Wehlein (gooix/Original-Teile Mercedes-AMG), Startplatz zwei: "Ich bin heute Morgen mit einem guten Gefühl aufgestanden. Das Gefühl hat sich bestätigt und der zweite Platz ist ein guter Auftakt. Für das Qualifying gibt es aber noch keine Punkte, deshalb freue ich mich auf das Rennen. Die erste Startreihe stimmt mich sehr optimistisch. Jetzt will ich Jamie Green attackieren. Vorne angreifen um jeden Peis - wie in jeden Rennen eben."

Augusto Farfus (BMW Team RBM), Startplatz drei: "Das ist definitiv ein guter Start in das erste Rennwochenende. Wir haben hart gearbeitet, damit wir ein gutes Paket für dieses Wochenende schüren können. Ich glaube wir haben ein gutes Auto aus dem wir das Maximum rausholen. Deshlab blicke ich zuversichtlich auf das heutige Rennen. Vom dritten Startplatz aus möchte ich maximal attackieren. Von der ersten Runde an werde ich Vollgas geben."

Als die Piloten in ihre Startaufstellungen fuhren, hatte man Augusto Farfus und Gary Paffett wegen eines Verstoßes im Qualifying nach hinten gesetzt. Bei Augusto Farfus war am Ende zu wenig Sprit drin und bei Gary Paffett hatte man sich nicht an die Regeln im Parc-ferme gehalten. Damit rutschen die anderen Piloten alle einen bzw. zwei Plätze nach vorne. Augusto Farfus wäre von drei und Gary Paffett von Startplatz 15 aus ins Rennen gegangen. Nach der Einführungsrunde funktionierte der Start ohne Probleme und Jamie Green konnte das Feld in die erste Kurve führen. Dort rumpelten schon einige durchs Grün und es flogen einige Fahrzeugeteile davon. Adrien Tambay hatte von Mattias Ekström einen leichten Schubser bekommen. Unterdessen hatte Jamie Green sich mit mehreren Fahrzeuglängen vom Feld abgesetzt. Durch die Spitzkehre kamen sie gut hindurch. Nach der ersten Runde führte Jamie Green mit einem Vorsprung von 2,5 Sekunden, gefolgt von Pascal Wehrlein und Paul di Resta. Überall im Feld wurden harte aber faire Zweikämpfe ausgetragen. Zu dieser Zeit waren für Timo Glock und Robert Wickens das Rennen bereits gelaufen, denn beide kamen mit Problemen in die Box.

Zwischenzeitlich hatte sich Antonio Felix da Costa gedreht und mehrere Plätze verloren. Maximilian Götz hatte bereits einen Rang gut gemacht und lag auf Platz 18. Einen harten Kampf lieferten sich Marco Wittmann und Adrien Tambay. Hier ging es um Platz sieben. Edoardo Mortara befand sich auf Platz vier und hatte eine Armnada von vier Fahrzeugen hinter sich. Augusto Farfus und Gary Paffett hatten schon mächtig Boden gut gemacht. Sie lagen auf den Rängen vierzehn und 18. Von alldem bekam der Führende nichts mit, denn er war mit 3,3 Sekunden auf und davon gefahren. In der vierten Runde musste sich Pascal Wehrlein geschlagen geben, denn Paul di Resta war vorbeigezogen und versuchte nun den Anschluß an den Führenden zu bekommen. Unterdessen war Tom Blomqvist bis ans Ende des Feldes zurückgefallen. Um Platz 19 ging es zwischen Lucas Auer und Maximilian Götz zur Sache. Marco Wittmann hatte nun alle Hände voll zu tun sich Mattias Ekkström vom Hals zu halten. Dahinter riss das Feld ein wenig ab. Maxime Martin auf Platz zehn hatte nach vorne und hinten Luft. Nach sechs Runden hatte der Schwede sich den amtierenden Meister zur Brust genommen und war vorbeigezogen. Nun machte er sich auf den Weg zu Adrien Tambay auf Platz sieben.

Zur gleichen Zeit war Tom Blomqvist mit technischen Defekt in die Box gekommen und musste dort das Rennen früher beenden als geplant. Christian Vietoris auf Rang elf stand unter massiven Druck von Bruno Spengler. Dieser hatte auch noch Augusto Farfus und Timo Glock im Schlepptau. Nach neun gefahrenen Runden wurde Miguel Molina eingangs Start und Ziel von Maximilian Götz umgedreht. Er fuhr sofort in die Box und beendete dort das Rennen. Pascal Wehrlein auf Platz drei führte eine Truppe von vier Fahrzeugen an. Bei noch 21 Minuten zu fahrender Zeit stand Daniel Juncadella im Kies. Auch für ihn war das Rennen schön früher beendet als geplant. Die Rennleitung schickte nun das Safety Car heraus, um den Havaristen in aller Ruhe bergen zu können. Damit waren die herausgefahrenen Vorsprünge erst einmal futsch. Zuvor hatte Bruno Spengler versucht an Christian Vietoris vorbeizugehen, mit der Folge das er zu weit raus kam und dadurch einen Platz verlor. De Re-Start erfolgte nach dreizehn Runden und ging zu Gunsten des Führenden aus. Andrien Tambay konnte nun an Mattias Ekström wieder vorbeigehen. Doch so leicht wollte sich der Schwede nicht geschlagen geben. Zu diesen beiden gesellte sich auch noch Marco Wittmann. Im Motodrom ging es nun zur Sache zwischen diesen drei.

Der Leittragende war Adrien Tambay, denn er schoß weit ins Aus und verlor etliche Plätze. Mattias Ekström hatte sich bei dieser Aktion wohl einen Reifenschaden zugezogen. Er kam in die Box und lag danach nur noch auf Rang 18. In der Spitzkehre drehte sich Martin Tomczyk und nahm dann noch Gary Paffett mit ins Aus. Lucas Auer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und knallte in Martin Tomczyk hinein. Der Brite kam danach in die Box gefahren und beendete dort das Rennen. Zum zweiten Mal kam nun das Safety Car zum Einsatz. Die Rennleitung gab das Rennen nach 16 Runden wieder frei. Im Verlauf der nächsten Runde drehte sich Maximilian Götz. Er konnte die Fahrt aber wieder aufnehmen. Für Martin Tomczyk und Lucas Auer war das Rennen in der Box dann auch beendet. Bei noch zehn Minuten verbleibender Zeit waren nur noch 16 Fahrzeuge mit von der Partie. Es führte weiterhin Jamie Green mit einem Vorsprung von 1,0 Sekunden vor Paul di Resta und Pascal Wehrlein. Adrien Tambay auf Rang dreizehn musste sich harten Attacken von Christian Vietoris und Mattias Ekström erwehren.

Da sich Christian Vietoris und Mattias Ekström immer wieder behackten, konnte der Franzose sich etwas Luft verschaffen. Timo Glock auf Platz acht hatte sich gegenüber seinen Verfolgern ein wenig absetzen können. Zuvor hatte er Marco Wittmann niedergerungen. Der amtierende Meister musste sich nun mit Augusto Farfus, Bruno Spengler und Antonio Felix da Costa auseinander setzen. Paul di Resta auf Platz zwei fahrend hatte in den letzten Minuten noch einiges zu tun, denn der Druck von Pascal Wehrlein wurde manchmal stärker. Im Verauf der 23 Runde ging Pascal Wehrlein in der Spitzkehre an Paul di Resta innen vorbei. In der letzten Runde wurde der Druck von Mattias Ekström auf Antonio Felix da Costa auf Platz zwölf immer stärker. Jamie Green wird nach 26 Runden mit einem Vorsprung von 2,1 Sekunden als Sieger abgewunken, gefolgt von Pascal Wehrlein und Paul di Resta. Maxime Martin kam als bester BMW-Fahrer auf Platz sieben ins Ziel. Marco Wittmann und Maximilian Götz sahen die Ziellinie auf den Plätzen neun und 16.

n der Meisterschaft führt Jamie Green mit 25 Punkten vor Pascal Wehrlein mit 18 und Paul di Resta mit 15 Punkten. In der Teamwertung liegt Audi Sport Team Rosberg mit 33 Zähler auf Rang eins, gefolgt von gooix/Original-Teile Mercedes-AMG mit 18 und Silberpfeil Energy Mercedes-AMG mit 15 Zähler.

Das zweite DTM-Qualifying beim Auftaktwochenende in Hockenheim hatte es in sich, denn die Entscheidung um die besten Startplätze für das Rennen am Sonntag fiel erst in den Schlusssekunden. Die Pole-Position für das zweite Saisonrennen sicherte sich mit einer Rundenzeit von 1:34,516 Minuten Audi-Pilot Mike Rockenfeller. Zwar fuhr sein Markenkollege Miguel Molina die zweitbeste Zeit im Qualifying, der Spanier wird in der Startaufstellung aber aufgrund einer Strafe aus Rennen 1 um drei Startplätze zurückversetzt. Den Platz in der ersten Startreihe erbt mit Mattias Ekström ein weiterer Audi-Pilot. Auch der amtierenden DTM-Champion Marco Wittmann (BMW) rückt einen Platz auf: Viertbeste Zeit im Qualifying und Startplatz drei im Rennen. Bestplatzierter Mercedes-Benz-Pilot im Qualifying am Sonntagmorgen war Gary Paffett auf Rang acht.

Mike Rockenfeller (Startplatz 1, Audi): „Ich bin sehr glücklich. Jeder wünscht sich auf den ersten Platz zu fahren und bei sehr schwierigen Bedingungen ist uns das gelungen. Heute hätte alles passieren können. Nur ein kleiner Fehler und du landest ganz hinten. Wir haben ein bisschen was am Auto geändert. Ich hatte einen besseren Rhythmus und das nötige Quäntchen Glück, insofern war das Qualifying wirklich rundum gut. Jetzt konzentrieren wir uns auf das Rennen. Das Wetter kann eine entscheidende Rolle spielen: Wird es nass, ist alles etwas chaotischer. Ich hätte nichts dagegen, wenn es trocken bleibt. Aber letztlich müssen wir es so nehmen, wie es kommt.“

Mattias Ekström (Startplatz 2, Audi): „Platz zwei ist okay, aber eben nicht perfekt. Ich hatte ein super Auto. Allerdings habe ich auf der letzten Runde leider an der Haarnadel einen teuren Fehler gemacht und bin mit meinen Rädern auf den nassen Teil der Strecke geraten. Das hat mich zu viel Zeit gekostet. Ich habe aber eine gute Ausgangsposition und bin optimistisch. Das Rennen wird sicherlich sehr spannend werden, besonders wenn die Wetterbedingungen wechselhft sein sollten wird es für jeden Fahrer sehr schwer.“

Marco Wittmann (Startplatz 3, BMW): „Neuer Tag, neue Attacke. Das habe ich mir am Samstagabend vorgenommen – und das ist mir nun ganz gut gelungen. Platz drei ist sehr zufriedenstellend. Am Samstag haben wir im Qualifying doch ein wenig verwachst. Das haben wir heute wieder gutgemacht und haben eine gute Ausgangslage für das Rennen. Wir müssen jetzt abwarten was das Wetter macht. Wir wollen einfach das Maximum herausholen und aufs Podium fahren.“

Miguel Molina (Startplatz 5, Audi): „Ich bin richtig Happy, auch wenn ich in der Startaufstellung drei Plätze zurückrücken muss. Das Qualifying war aufgrund des Wetters schon etwas chaotisch. Ich hatte viel Verkehr und trotzdem die zweitbeste Zeit erzielt. Ich bin einfach nur glücklich und ich muss sehen, ob ich noch weiter nach vorne fahren kann. Platz fünf ist eine gute Startposition. Ich kann das Rennen kaum erwarten.“

Als der Regen einsetzte, war der alte Hase Mattias Ekström von keinem mehr zu stoppen. In einem extrem unterhaltsamen Sonntagsrennen beim DTM-Festival in Hockenheim fuhr der erfahrene Schwede in seinem Audi RS 5 allen Verfolgern davon und sicherte sich in seinem 145. DTM-Rennen seinen 20. Sieg. Markenkollege Edoardo Mortara ergatterte sich durch einen kontrollierten Auftritt den zweiten Rang, den er knapp vor Gary Paffett ins Ziel brachte. Der Brite fuhr in seinem Mercedes AMG C 63 ein großartiges Rennen und wurde Dritter, obwohl er vom vorletzten Platz aus an den Start gegangen war.

„Ich hatte Spaß vom Anfang bis zum Ende“, sagte Sieger Ekström und grinste über das ganze Gesicht. „Im Regen ist es sehr anstrengend zu fahren. Erfahrung kommt einem dabei zugute. Und ich bin der Älteste im ganzen Fahrerfeld.“ Dass der 36-Jährige auch in dieser Saison zu den ganz heißen Titelanwärtern zählen könnte, stellte er gleich nach dem Start bei trockenen Bedingungen unter Beweis. Noch vor der ersten Kurve überholte Ekström, von Platz zwei gestartet, den Pole-Mann Mike Rockenfeller und leistete sich kurz darauf einen harten Kampf mit Vorjahressieger Marco Wittmann. Noch in der ersten Runde überholte der von Position drei gestartete Wittmann in seinem BMW M4 DTM zunächst ebenfalls Audi-Pilot Rockenfeller, um sich dann an Ekström vorbei an die Spitze zu schieben. Das ließ der Schwede aber nicht lange auf sich sitzen und zog in der vierten Runde vor der Mercedes-Tribüne innen an Wittmann wieder vorbei.

 

Ekströms Sieg geriet in der Folge nur noch einmal kurz ins Wanken. Als ab der neunten Runde der Regen einsetzte, verpasste er mit seinem Team den optimalen Zeitpunkt, um auf Regenreifen zu wechseln. „Der Stopp in der 13. Runde war zu spät. Ich musste eine sehr rutschige Runde absolvieren und habe dabei viel Zeit verloren“, erklärte Ekström, warum er nach seinem Stopp hinter Markenkollege Edoardo Mortara zurückfiel. Der Italiener war eine Runde zuvor in die Box gefahren – genau im richtigen Moment. Mortara: „Vor meinem Stopp habe ich meine Box angefunkt und gesagt, dass ich unbedingt reinkommen will. Es gab ein paar Diskussionen, aber ich konnte meine Reifen dann bereits in der zwölften Runde wechseln und diesen Vorteil nutzen.“ Vier Runden lang verteidigte Mortara seine Führung, hatte aber in der 18. Ekström nichts mehr entgegenzusetzen. Schnell brachte der Schwede den Italiener auf Distanz, fuhr teilweise eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes und überquerte nach 35 Runden als Erster die Ziellinie.

Eine außergewöhnliche Aufholjagd legte Gary Paffett hin, der nach einem technischen Fehler seines Teams im Qualifying in die letzte Startreihe strafversetzt wurde. Doch der Brite nahm das Messer zwischen die Zähne und rollte das Feld von hinten auf. „Unsere Regenabstimmung war heute sehr gut. Das hat sich schon im Warm-up gezeigt. Dann das Missgeschick im Qualifying und die zunächst trockene Strecke – ich war wirklich sehr frustriert. Als dann aber der Regen einsetzte, habe ich Hoffnung geschöpft“, sagte Paffett, der Platz um Platz gutmachte. Wie entschlossen der Mercedes-Benz-Pilot zu Werke ging bekam in der 20. Runde Bruno Spengler zu spüren. Paffett fuhr dem BMW-Fahrer zunächst leicht ins Heck, um ihn dann eine Runde später zu überholen. Doch der frisch eroberte sechste Platz war noch nicht das Ende seines Husarenritts. Erst als er Martin Tomczyk den dritten Platz abluchsen konnte, war der Vorwärtsdrang des Briten gestoppt. „Vor Martin hatte ich schon mächtig Respekt. Nicht wegen des gestrigen Vorfalls, sondern weil er einfach der Schnellste war, den ich überholt habe. Aber trotz der extrem nassen Fahrbahn ist es ja alles gut gegangen“, schildert Paffett das Überholmanöver. Platz drei war dem Briten nun sicher und fast hätte er sogar noch Mortara eingeholt. Nur 0,8 Sekunden betrug der Vorsprung des Italieners beim überqueren der Ziellinie. Mortara: „Gary hat mich ganz schön unter Druck gesetzt. Jede Runde habe ich mein Team gefragt und er war immer gehörig schneller. Die letzte Runde war zudem auch noch sehr rutschig. Glücklicherweise hat es noch gereicht, worüber ich mich sehr freue.“

 

BMW verpasste an diesem Tag erneut das Podium, diesmal allerdings recht knapp. Martin Tomczyk landete auf dem vierten, Marco Wittmann auf dem fünften Platz. „Es war ein tolles Rennen, das echt Spaß gemacht hat. Gleichzeitig war es eines meiner anstrengendsten Rennen. Im Regen hatte ich ein paar Probleme mit dem Reifendruck. Deshalb konnte ich mich nicht auf einem Podiumsplatz halten und musste Gary Paffett ziehen lassen. Wir hatten einen guten und fairen Fight. Gratulation an ihn und auch an Sieger Mattias Ekström. Ich bin mit dem vierten Platz sehr zufrieden. Wir fahren voller guter Hoffnungen an den Lausitzring“, analysierte Tomczyk.

Für DTM-Neuling Lucas Auer, den Neffen von Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger, lief das Rennwochenende alles andere als nach Plan. Nach seinem Aus am Samstag konnte der junge Österreicher am Sonntag gar nicht erst an den Start gehen. Schon in der Einführungsrunde zur Startaufstellung rutschte Auer mit seinen Mercedes AMG C 63 in die Reifenstapel.

Nach zwei von 18 Läufen liegt in der Fahrerwertung drei Audipiloten vorne. Mit 30 Punkten an der Spitze liegt Edoardo Mortara gefolgt von Mattias Ekström mit 25 Punkten aus dem ersten Lauf und Jamie Green mit der gleichen Punktzahl aus Lauf zwei. Pascal Wehrlein im Mercedes liegt mit 18 Punkten auf Rang vier. Bester BMW-Pilot ist Martin Tomczyk mit 12 Punkten auf Rang acht. Bedingt durch die Rennergebnisse liegen in der Teamwertung gleich drei Audi-Teams an der Spitze. In der Markenwertung führt Audi klar vor Mercedes und BMW.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Das war ein einmaliges Wochenende für Audi Sport. Wenn es an einem Wochenende drei Rennen in unseren beiden Hauptprogrammen WEC und DTM gibt, dann ist es an sich schon einmal etwas Besonderes. Wenn es dann auch noch möglich ist, alle drei Rennen zu gewinnen, dann ist das etwas, was schon formal gar nicht getoppt werden kann. Wenn es das erste Rennwochenende bei einer Meisterschaft wie der DTM und in der WEC das zweite wichtige Rennen vor Le Mans ist, hat es einen zusätzlichen Stellenwert. Es zeigt der Mannschaft, dass die harte Arbeit, die sie über den Winter gemacht hat, in die richtige Richtung gegangen ist. Die Siege sind ein schöner Lohn. Allen bei Audi Sport und den Teams, die das möglich gemacht haben, möchte ich einen ganz großen Dank aussprechen.“

Dieter Gass (Leiter DTM bei Audi Sport): „Viel besser geht es fast nicht mehr: Wenn man zum ersten Rennwochenende kommt, zwei Pole-Positions holt, zwei Rennsiege – darunter einen Doppelsieg – und die Meisterschafts-Führung in allen Wertungen, dann ist das wirklich einzigartig. Es zeigt, dass wir viel richtig gemacht haben und das war auch wichtig für die Mannschaft. Vor dem ersten Rennen ist die Ungewissheit immer groß. Man kann im Winter noch so hart arbeiten und der Meinung sein, dass das Auto gut funktioniert – so lange man es nicht im Wettbewerb mit den anderen gesehen hat, kann man sich nicht sicher sein. Umso erfreulich ist es, dass wir am Samstag und am Sonntag bei komplett unterschiedlichen Bedingungen wettbewerbsfähig waren. Was Mattias (Ekström) am Sonntag gezeigt hat, haben wir von ihm schon häufiger gesehen. Der Sieg von Jamie (Green) am Samstag war für mich ein besonderes Highlight. Einerseits, weil es der erste Sieg der Saison war. Zum anderen, weil es der erste von Jamie für Audi war. Er hat im Qualifying schon im vergangenen Jahr oft eine starke Performance gezeigt und sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Es war schön zu sehen, dass er das gleich im ersten Rennen umsetzt und gewinnt.“

 

Mattias Ekström (Red Bull Audi RS 5 DTM): „Wenn man seinen 20. Sieg in einer Rennserie feiert, dann denkt man natürlich auch an frühere Siege zurück. Zwei fallen mir dabei sofort ein: der erste überhaupt im Herbst 2002 in Zandvoort. Er war auch deshalb so besonders, weil mein damaliger Teamkollege Laurent Aiello dadurch vorzeitig Meister geworden ist. Ich glaube, die Emotionen in den Minuten und Stunden danach werden wir alle nicht vergessen. Der zweite Sieg, an den ich mich sehr gut erinnere, ist der in Brünn im Jahr 2004. Ich habe damit den ersten meiner beiden Meistertitel klargemacht und auf der anschließenden Siegerparty so manchen guten Vorsatz über Bord geworfen. Eine neue Saison mit einem Sieg zu beginnen, ist natürlich ein Traumstart. Wie wichtig er ist, werden wir im Laufe der nächsten Monate sehen.“

Jamie Green (Hoffmann Group Audi RS 5 DTM): „Mit meinem ersten Sieg für Audi in die Saison zu starten, ist einfach nur großartig. Aber das war natürlich nur der erste Schritt. Das Jahr ist noch lang und es kann noch viel passieren. Das hat man am Sonntag gesehen: Ich wurde im Qualifying auf meiner schnellen Runde geblockt und musste weit hinten starten. Ich habe mich zwar im Rennen in die Top Ten vorgekämpft, konnte das Tempo aber mit zunehmendem Regen nicht halten. Das ist ärgerlich. Aber wozu wir in der Lage sind, wenn alles gut läuft, haben wir gestern gezeigt. Das ist eine gute Motivation für die nächsten Rennen.“

 

Edoardo Mortara (Castrol EDGE Audi RS 5 DTM): „Ich bin definitiv einer der glücklichsten Menschen im Fahrerlager von Hockenheim. Ich glaube, alle Zuschauer haben gesehen, wir hart umkämpft die DTM ist. Jetzt als Tabellenführer zum nächsten Rennen zu kommen – übrigens zum ersten Mal in meiner DTM-Karriere –, macht mich schon ein bisschen stolz. Auch wenn ich natürlich weiß, dass es nach zwei von 18 Rennen nur eine kleine Momentaufnahme ist. Ich bin auch deshalb so erleichtert, weil ich nach den für mich sehr holprigen Testfahrten vor der Saison kein besonders gutes Gefühl hatte. Umso schöner, dass das Auftaktwochenende mit zwei Bestzeiten im Freien Training, einem vierten Platz und einem Podium so reibungslos und erfolgreich verlaufen ist.“

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das war heute ein packendes Rennen unter schwierigsten Witterungsbedingungen. Die Fans haben über die gesamte Distanz spektakuläre Manöver im Minutentakt gesehen. Wir haben unsere Möglichkeiten gut genutzt. Insbesondere Martin Tomczyk hat ein fehlerfreies Rennen gezeigt und war als Vierter verdientermaßen bester BMW Fahrer. Insgesamt haben es erneut vier unserer Piloten in die Top-10 geschafft. Zusammenfasend kann man sagen, dass wir unseren Fokus auf die Qualifying-Performance legen müssen. Am Samstag waren wir dort nicht gut genug. Am Sonntag lief es besser. Daran werden wir arbeiten. Das neue Format ist ein Gewinn. Ich hoffe, es ist bei den Zuschauern genau so gut angekommen wir bei uns.“

Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer): „Für mich persönlich war das Rennwochenende durchwachsen. Vom ersten Rennen hatte ich mir natürlich mehr erwartet. Da waren wir auch im Qualifying nicht dort, wo wir hätten sein sollen. Im zweiten Rennen war alles dabei: trockene Bedingungen, Regen, aber vor allem eine gute Startposition, und genau das hat sich am Ende ausgezahlt, obwohl es ein schwieriges Rennen war. Mehr als der vierte Platz war heute leider nicht drin. Für mich war es ein ziemlich hartes Rennen, aber es hat auch viel Spaß gemacht.“

Marco Wittmann (BMW Team RMG): „Ich denke, wir haben das Maximum aus den beiden Rennen zum Auftakt der Saison geholt. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag konnte ich Punkte sammeln. In beiden Läufen hat uns gerade im Trockenen die Pace ein wenig gefehlt. Die Konkurrenz ist da im Moment einfach noch schneller unterwegs. Insgesamt ist das Rennen am Sonntag für mich natürlich viel besser gelaufen. Von Platz drei konnte ich nach einer super Runde sogar kurzzeitig in Führung gehen. Leider war nach dem Einsetzen des Regens im Nassen unser Luftdruck ein wenig zu niedrig. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir den Speed der vorausfahrenden Autos nicht mehr mitgehen. Natürlich haben wir uns zum Auftakt ein bisschen mehr versprochen. Dennoch gehen wir zuversichtlich in das nächste Rennen auf dem Lausitzring.“

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Provided by Swen Wauer