Wetter beendete vorzeitig das Rennwochenende

Der Prototype Cup Germany geht in diesem Jahr in seine dritte Saison. Die von ADAC und Creventic organisierte Rennserie bestreitet vom 19. bis 21. April den Saisonauftakt 2024. Schauplatz ist die weltberühmte Rennstrecke in Spa-Francorchamps/Belgien, die sich nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt befindet. Das Feld des Prototype Cup Germany ist wie üblich mit hochkarätigen Teams und Piloten besetzt. Auch das Thema Nachhaltigkeit steht im Fokus. Bereits im zweiten Jahr in Folge fahren die LMP3-Prototypen mit einem exklusiv für ADAC-Rennserien entwickelten Kraftstoff, der zu 50 Prozent aus erneuerbaren Kompetenten besteht und somit einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktionl leistet.



Als Titelverteidiger reist Markus Pommer in die belgischen Ardennen. Der frühere ADAC GT Masters-Pilot hat über den Winter das Team gewechselt und tritt nun für den Traditionsrennstall Gebhardt Motorsport aus Sinsheim an. Dort teilt er sich einen Duqueine D08 mit ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Valentino Catalano
Zu den großen Herausforderern zählt unter anderem Julien Apothéloz. Der Schweizer ist aktueller Vize-Champion des Prototype Cup Germany und möchte sich 2024 um einen Platz im Gesamtklassement verbessern. Auch Julien Apothéloz tritt für einen neuen Rennstall an und fährt nun an der Seite des Italieners Riccardo Leone Cirelli bei BWT Mücke Motorsport. Gebhardt Motorsport setzt in der Saison 2024 noch einen zweiten Duqueine ein. Hier teilen sich Sven Barth und der Belgier Maxim Dirckx die Lenkrad-Arbeit. Beide geben ihr Debüt im Prototype Cup Germany.

Sven Barth ist vor allem aus dem ADAC GT Masters bekannt, wo er einen Laufsieg erzielen konnte und 2019 den Titel in der Trophy-Wertung holte. Ebenfalls auf einen Duqueine setzt das letztjährige Meisterteam Racing Experience. Deren Fahrzeug pilotieren Wolfgang Payr und Sebastian von Gartzen, die beide bereits 2023 im Prototype Cup Germany unterwegs waren. Auch BHK Motorsport aus Italien tritt mit einem Duqueine an, den Francesco Dracone pilotiert. Heimspiel hat in Spa-Francorchamps Mühlner Motorsport, die einen Duqueine für Keanu Al Azhari aus den Vereinigten Arabischen Emiraten aufbieten. Gespickt ist das Feld zudem von vier Ligier JS P320. Bei Konrad Motorsport, einem weiteren bekannten Traditionsrennstall, fahren Danny Soufi und Torsten Kratz.

Robert Doyle und der Mexikaner Jaime Guzmán Corcuera treten für das spanische Team AF2 Motorsport an. Nach Gaststarts in den Jahren 2022 und 2023 kommt das Kult-Team Frikadelli Racing nun in Vollzeit in den Prototype Cup Germany. Teamchef Klaus Abbelen teilt sich das Cockpit mit Felipe Fernández Laser, dem Sieger des ADAC 24h Rennens 2023 auf dem Nürburgring. Ebenfalls aus diversen ADAC Serien bekannt ist MRS GT-Racing, die einen Ligier für den Esten Antti Rammo an den Start bringen. Beim Testtag am Mittwoch ging die Bestzeit mit 2:18,977 Minuten an den Duqueine von BWT Mücke Motorsport. Nur 15 Tausendstelsekunden dahinter lag Konrad Motorsport – gefolgt vom Frikadelli Racing Team (beide Ligier). Die Top Vier komplettierte der Duqueine von Racing Experience.

Markus Pommer (Gebhardt Motorsport): „Gleich auf einer Strecke wie Spa-Francorchamps in die Saison zu starten, ist natürlich super. Insbesondere in einem Prototypen, der über viel Aerodynamik verfügt, macht Spa besonders viel Spaß. Es gibt schnelle Kurvenkombinationen und einige Mut-Passagen, wie die legendäre Eau Rouge. Wir möchten am Wochenende auf jeden Fall um die Siege mitfahren. Das große Saisonziel ist natürlich die Titelverteidigung. Mit meinem neuen Teamkollegen Valentino Catalano habe ich mich auf Anhieb super verstanden. Wir haben eine ähnliche Arbeitsweise.“

Julien Apothéloz (BWT Mücke Motorsport): „Ich freue mich mega auf die neue Saison, denn im Kalender stehen wirklich grandiose Rennstecken. In Spa-Francorchamps oder beispielsweise auch später auf dem Sachsenring mit einem LMP3 unterwegs zu sein, ist für einen Rennfahrer einfach nur klasse. Spa kenne ich aus dem GT3-Sport, als ich dort zweimal das 24h Rennen bestritt. Wir wollen am Wochenende gleich um die Podestplätze und die Laufsiege mitkämpfen. Mit BWT Mücke Motorsport habe ich ein sehr professionelles Umfeld. Das Team ist international sehr anerkannt. Wir haben im Februar in Portugal bereits zusammen getestet und uns näher kennengelernt. Die Saison kann beginnen.“


Im ersten freien Training des 6th Hankook 12H Rennen in Spa Francorchamps am gingen am Freitag insgesamt zehn Fahrzeuge bei nassem Wetter hinaus auf die 7,004 Kilometer lange Strecke. Die schnellste Zeit hatten dann mit 2:32,527 Minuten der amtierende Meister Markus Pommer mit seinem Teamkollegen Valentino Catalano (Gebhardt Motorsport) nach acht Runden gefahren. Hinter ihnen lagen zwei weitere Duqueine- Fahrerpaarungen und zwar Riccardo Leone Cirelli/Julien Apothèloz von BWT Mücke Motorsport und der Mühlner Motorsport-Pilot Keanu Al Azhari. Schnellste Fahrer in eines Ligier JS P320 waren Torsten Kranz/Danny Soufi (Konrad Motorsport) auf Platz vier.

Markus Pommer (Gebhardt Motorport): „Es ist natürlich super, die Saison direkt mit einer Bestzeit zu beginnen. Ich habe mich im trotzdem gleich wohl im Auto gefühlt. Grundsätzlich sind die Bedingungen hier heute recht schwer. Es ist eiskalt und somit nicht einfach, die Reifen auf Temperaturen zu bekommen. Aber auch das Saisonfinale 2023 auf dem Nürburgring fand im Regen statt, somit wusste ich, was mich erwartet.“

Julien Apothèloz (BWT Mücke Motorsport): „Das Training fand bei schwierigen Witterungsbedingungen statt, aber ich bin sehr happy. Wir haben während der Session auch ein paar Dinge am Auto ausprobiert, die sicherlich für die Qualifikation und auch das Rennen relevant sein können.“


Die Zeiten im zweiten freien Training wurden trotz regnerischem Wetter schneller. Diesmal hatten Danny Soufi/Torsten Kratz hier das Sagen. Sie setzten für alle anderen eine Zeit von 2:31,796 Minuten. Platz zwei und drei nahmen Klaus Abbelen/Felipe Fernandez Laser (Frikadelli Racing Team) ein, gefolgt von Riccardo Leone Cirelli/Julien Apothèloz. Auf den ersten beiden Rängen hatten sich gleich zwei Ligier JS P320 platziert. Die Schnellsten im ersten freien Training mussten sich zunächst mit Rang acht zufrieden geben.

Danny Soufi (Konrad Motorport): „Es war eine verrückte Session, mit richtigem belgischen Ardennen-Wetter. Im Vergleich zur ersten Session fühlte ich mich im Auto etwas besser. Aber ich fahre zum ersten Mal überhaupt hier in Spa-Francorchamps. Somit lerne ich mit jeder Runde hinzu. Wir möchten in den beiden Rennen auf das Podium kommen. Das ist unser ganz großes Ziel, auf das wir hinarbeiten. Wir hoffen auf ein sauberes Rennwochenende und wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. Mal schauen, ob das gelingt.“


Ernst wurde es dann für die Piloten am Freitagabend, denn nun mussten sie ihre Startaufstellung für den ersten samstägigen Lauf ausfahren. Die Strecke war unterdessen am Abtrocknen. Nach fünf Runden hatten Markus Pommer/Valentino Catalano ihren Duqueine auf die Pole-Position gestellt. Hinter ihnen werden Sebastian von Gartzen/Wolfgang Payr (Racing Experince) und Kenau Al Azhari ins Rennen gehen. Von Position sieben aus gehen die schnellsten Ligier-Fahrer Klaus Abbelen/Felipe Fernandez Laser ins Rennen.

Markus Pommer (Gebhardt Motorsport): „Ich bin mit der ersten Position natürlich zufrieden. Die Strecke war am Abtrocknen, weswegen wir uns für ein Set-up entschieden hatten, das in Richtung Trockenabstimmung ging. Dann kam kurz vor der Qualifikation noch mal ein heftiger Schauer. Somit war meine Runde im Endeffekt nicht ganz optimal und hätte gegebenenfalls noch schneller gehen können. In Bezug auf den Verkehr hatte ich eine recht gute Position. Alles in allem ging es gut aus. Das Rennen kann kommen.“


Das Rennwochenende des Prototype Cup Germany in Spa-Francorchamps wurde am Samstagvormittag aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen. Grund sind die vorherrschenden schlechten Witterungsbedingungen mit Schnellfällen und Asphalttemperaturen von 1,5 Grad Celsius. Für den Sonntag wurden sogar noch schlechtere Wetterverhältnisse prognostiziert. Die Möglichkeit einer Nachholveranstaltung wird zeitnah geprüft.