Mirko Bortolotti setzt sich die Meisterkrone auf - Rennen 2
- Hauptkategorie: DTM Paket
- DTM
- 17. Oktober 2024
- Cornelia Simon
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Beim letzten Start im Jahre 2024 hatte sich der Nebel etwas gelichtet, es war aber immer noch diesig. Das Rennen wurde auch als Wet Session deklariert. Nach der Einführungsrunde funktionierte der fliegende Start ohne Probleme und Mirko Bortolotti gab das Tempo vor und bog als Erster in Turn 1. Mit viel Disziplin ging es hier hindurch. Nicki Thiim schirmte seinen Teamkollegen ab. Er hatte sich bereits mit einigen Wagenlängen abgesetzt. Zwischenzeitlich war Franck Perera auf Abwegen unterwegs und musste nun dem Feld hinterher eilen. Kelvin van der Linde hatte an Boden verloren. Nach der ersten Runde führte weiterhin Mirko Bortolotti mit 1,513 Sekunden vor Nicki Thiim und Ricardo Feller. Kelvin van der Linde war bis auf Platz elf zurückgereicht worden.
Lucas Auer führte eine Truppe von drei Fahrzeugen an. Ben Dörr war nach zwei Runden mit technischen Problemen in die Box gekommen. Ayhancan Güven hatte zu dieser Zeit einen Feindkontakt, denn bei ihm stand vorne rechts das Blech hoch. Maro Engel hatte fünf Ränge gut gemacht. Rene Rast musste absolute Kampflinie fahren, denn Thomas Preining drückte von hinten. Hier ging es um den neunten Rang. Der türkische Pilot hatte die schwarze Flagge mit orangefarbener Scheibe gezeigt bekommen und war nach vier Runden in die Box gekommen. Ben Dörr hatte man wieder auf die Reise geschickt. Thierry Vermeulen auf Rang sieben hatte im nach hinein Rene Rast nicht halten können und musste ihn ziehen lassen. An der Spitze hatte sich der Pole Setter bereits mit 2,361 Sekunden von seinen Kontrahenten abgesetzt.
Nicki Thiim musste sich mit Ricardo Feller und Luca Engstler auseinander setzen. Rene Rast konnte Runde um Runde Boden gut machen und war zwischenzeitlich an Jules Gounon vorbeigegangen. Er versuche nun Lucas Auer in Bedrängnis zu bringen. Beim Zweikampf zwischen Clemens Schmid und Marco Wittmann um Rang dreizehn musste der BMW Pilot durch den Dreck. Diese Aktion wurde von der Rennleitung untersucht. Nach neun Runden hatte sich Marco Wittmann dann auf Platz dreizehn gefahren. Die Rennleitung hatte einen Platztausch angeordnet. Thierry Vermeulen musste sich harten Attacken gegenüber Thomas Preining erwehren. Hier ging es um Rang acht. Das Boxenstoppzeitfenster öffnete nach zwölf Runden und es kamen dann auch gleich fünf Fahrzeuge herein. Kelvin van der Linde nahm sofort seinen Stopp vor. Ebenso auch Thierry Vermeulen.
Thierry Vermeulen konnte ganz knapp vor Kelvin van der Linde aus der Box gehen, gefolgt von Sheldon van der Linde. Lucas Auer trat nach vierzehn Runden seinen Stopp an. Zehn Fahrer mussten noch ihren Stopp hinter sich bringen. Mirko Bortolotti an der Spitze blieb weiterhin draußen und baute seinen Vorsprung immer weiter aus. Nachdem Maro Engel seinen Stopp hinter sich gebracht hatte, hatte er in der Spitzkehre zu viel riskiert, denn dort schoss er geradeaus. Er musste sich dann auf Platz zwölf wieder einreihen. Nach 18 Runden holte sich Nicki Thiim neue Reifen. Sein Teamkollege hatte einen Vorsprung von 9,163 Sekunden. Der Tabellenführer vollzog seinen Stopp nach 18 Runden.
Unterdessen war Ricardo Feller von der Strecke gekommen und es konnten sofort Thomas Preining, Lucas Auer und auch Jules Gounon vorbei gehen. Als der Italiener wieder auf die Strecke zurück kam, dauerte es nicht lange und Luca Engstler konnte an ihm vorbei gehen. Die Reifen waren noch nicht genügend auf Temperatur. Zu dieser Zeit mussten noch Marco Wittmann und Jack Aitken ihren Stopp hinter sich bringen. Bei noch 25 Minuten zu fahrender Zeit hatte Nicki Thiim einen Ausflug ins Kiesbett gemacht. Er konnte sich dann vor Ricardo Feller auf Platz neun wieder einreihen. Thierry Vermeulen und Arjun Maini mussten die Plätze tauschen wegen eines Überholmanövers außerhalb der Strecke. Nachdem dann Marco Wittmann sich auch neue Reifen geholt hatte und die Reihenfolge wieder hergestellt war führte Luca Engstler vor Mirko Bortolotti und Rene Rast.
In der letzten viertel Stunde hatte Jules Gounon von Nicki Thiim einen Schubser erhalten Mit einem Reifenschaden hinten links schleppte er sich dann zur Box. An der Spitze hatte sich der Tabellenführer mit 0,525 Sekunden an den Führenden herangearbeitet. Zur gleichen Zeit musste Sheldon van der Linde sich mit Maro Engel und Marco Wittmann auseinander setzen. Vor der Spitzkehre waren die beiden Kontrahenten von Sheldon van der Linde an ihm schon vorbeigegangen und dort stach dann Marco Wittmann in eine Lücke und hatte Sheldon van der Linde niedergerungen. Kelvin van der Linde haderte mit seinen 20 Kilo Zusatzgewicht und war nur auf Rang elf unterwegs. Rene Rast auf Rang drei kam in den letzten zehn Minuten immer näher an das führende Duo heran.
Ricardo Feller musste in der Schlussphase absolute Kampflinie fahren, denn Nicki Thiim setzte sich neben ihm und ging vorbei. Der Gegenkonter kam aber sofort und so holte sich Ricardo Feller seinen sechsen Platz wieder zurück. Aber der „Wikinger“ schlug noch mal zurück und nahm erneut Platz sechs ein. Er versuchte sich auch direkt etwas absetzen. Dieser wurde nämlich von Marco Wittmann beschäftigt. Rene Rast war in den letzten zwei Minuten bis auf 1,916 Sekunden an dem Italiener herangefahren. Nicki Thiim hatte in der vorletzten Runde nochmals einen Rang gut gemacht. Nach 37 Runden wurde Luca Engstler als Sieger abgewunken vor dem neuen Meister 2024 Mirko Bortolotti und Rene Rast. Nicki Thiim, Maro Engel und Kelvin van der Linde wurden auf den Plätzen fünf, zehn und zwölf gewertet.
Mirko Bortolotti wurde mit 238 Punkten Meister 2024 vor Kelvin van der Linde mit 221 und Maro Engel mit 203 Punkten. Schubert Motorsport holte sich mit 361 Zähler den Titel in der Team-Wertung, gefolgt von Abt Sportsline mit 326 und WINWARD Racing mit 316 Zähler. Den Titel in der Manufacturer Calssification ging an Mercedes-AMG mit 434 Punkten. Platz zwei und drei nehmen Lamborghini mit 424 und BMW mit 382 Punkten ein.
Mirko Bortolotti (SSR Performance): „Das war der beste zweite Platz in meiner Karriere, mit dem ich meinen bisher schönsten Titel geholt habe. Nach dem vierten und dem zweiten Rang in den vergangenen beiden Jahren war der Druck groß, aber mit unserem tollen Team haben wir es geschafft. Seit zehn Jahren bin ich mit Lamborghini durch dick und dünn gegangen. Mit dem Titel habe ich ein wenig von dem in mich gesetzte Vertrauen zurückgeben können.“
Luca Engstler (Lamborghini Team Liqui Moly by GRT): „Mein erstes DTM-Rennen habe ich beim Auftakt in Oschersleben gewonnen. Beim Finale den zweiten Sieg zu holen, fühlt sich großartig an. Ich habe keine Worte und kann das alles noch gar nicht fassen. Nach unserem frühen Boxenstopp bin ich wie um mein Leben gefahren und konnte Mirko Bortolotti überholen. Ich hatte das Gefühl, dass Mirko mit Blick auf die Meisterschaft im Kampf um den Sieg nicht alles riskiert hat. Wenn einer den Titel verdient hat, dann er.“
René Rast (Schubert Motorsport): „Wir haben das Maximum herausgeholt und uns dank guter Strategie und eines schnellen Boxenstopps vom elften auf den dritten Rang vorgearbeitet. Mit Platz vier in der Meisterschaft sind wir allerdings nicht zufrieden. Wir waren im Qualifying einfach zu schwach. So hatten wir leider nie eine echte Titelchance. Der Gewinn der Teamwertung ist aber ein toller Erfolg. Ich freue mich für die Jungs, die einen fantastischen Job gemacht haben.“
Thomas Preining (Manthey EMA): „Glückwunsch an Mirko Bortolotti! Mit ihm habe ich mir in der letzten Saison schon einen harten Kampf um den Titel geliefert. Er hat dieses Jahr völlig verdient gewonnen.“
Kelvin van der Linde (Abt Sportsline): „Es ist nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben, aber so ist nun einmal der Rennsport. Wir haben viel Energie in den Meisterschaftskampf hineingesteckt, alles aus unserem Paket herausgeholt und nur wenig Fehler gemacht. Ich bin nach dieser langen Saison stolz auf unser Team.