Doppelsieg für Robin Rogalski

Vom 06. bis 08. August steht der erste Auslandsauftritt für den Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup 2021 auf dem Programm. Auf dem 4,555 Kilometer langen TT Circuit Assen in den Niederlanden will Tom Spitzenberger seine Führung in der Fahrerwertung verteidigen. Ähnliches hat auch Christian Wicht vor, der nach zwei gefahrenen Rennen Rang eins der Am-Wertung belegt.

Die Rennstrecke von Assen ist kein Neuland für den Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup, schon im Vorjahr machte der GT4-Markenpokal dort Station. Damals konnte Maximilian Paul zwei Siege für sich verbuchen, er verwies Lucas-Ayrton Mauron und Kris Heidorn in beiden Läufen auf die Plätze zwei und drei. An diesem Wochenende werden nun neue Gesichter auf dem Podium stehen. Das Gefühl eines Titelgewinns kennt Christian Wicht schon, er holte sich 2020 den Pokal des besten Am-Piloten. Diesen Erfolg möchte er nun wiederholen; er begann die Saison 2021 mit einem Sieg und einem zweiten Platz in der Am-Kategorie. Dennoch kann er sich nicht ausruhen, denn Holger Harmsen lauert mit nur einem Zähler Rückstand auf Rang zwei der Am-Tabelle und selbst Guido Heinrich auf Position vier fehlen gerade einmal fünf Punkte auf die Am-Spitze. Wie Wicht, so hat auch Harmsen in der Magdeburger Börde einen Lauf in der Am-Klasse gewinnen können.

Christian Wicht: „Ich freue mich auf das Rennwochenende in Assen, denn die Strecke ist schnell und ich fahre gerne dort. Allerdings hoffe ich, dass wir nicht allzu viel Regen haben werden, weil ich mich im Trockenen einfach wohler fühle als im Nassen. Richtig gut finde ich auch die Situation in der Am-Wertung. Ich glaube, was die Am-Wertung angeht, ist dieses Jahr das bisher beste im Audi R8 Cup. Es geht sehr knapp zu und macht Spaß, gegen meine Rivalen zu kämpfen. Ob Tobias Erdmann, Guido Heinrich, Holger Harmsen oder auch die anderen Am-Kontrahenten, alle sind fair und fahren gut.“


Am Freitagmorgen nahmen insgesamt acht Protagonisten, davon eine Dame ihr erstes freies Training bei Jacks`s Racing Days bei Regen in Angriff. Nach dieser Sitzung hatte sich Robin Rogalski mit vierzehn absolvierten Runden und einer Zeit von 1:56,053 Minuten in Szene gesetzt. Platz zwei und drei nahmen Christian Wicht und Tobias Erdmann ein. Vivien Schöllhorn musste sich zunächst mit Rang acht zufrieden geben.

Dominik Gruhn: „Unser Ziel ist, schnell Vertrauen in das Auto zu finden und dann sehen wir, was möglich ist.“

Max Gruhn: „Bisher habe ich ein gutes Gefühl, auch wenn das erste freie Training verregnet war. Es ist toll und alles andere als selbstverständlich, dass wir diese Möglichkeit bekommen.“

Christian Wicht: „Ich bin selbst überrascht. Aber die Strecke bietet im Nassen mehr Grip als ich dachte. Ich hätte sogar noch schneller fahren können, bin mit meiner Platzierung aber auch so sehr glücklich.“


Beim zweiten freien Training, welches am Freitagnachmittag auf dem Programm stand, war der Tabellenführer mit von der Partie. Die Zeiten gegenüber morgens wurden schneller. Nach vierzehn Runden war Tom Spitzenberger mit einer Zeit von 1:46,818 Minuten der schnellste Mann im Feld. Dahinter lagen Robin Rogalski und Christian Wicht. Robin Rogalski hatte von der Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe erhalten wegen Überfahrens der Streckenbegrenzung. Vivien Schöllhorn hatte sich zeitmäßig verbessert, lag aber weiterhin auf Rang acht.


Ernst wurde es am Samstagmorgen um 10.09 Uhr für die Pilotinnen und Piloten, denn nun mussten sie ihre Startaufstellung für den samstägigen Lauf am Nachmittag ausfahren. Es wurden gegenüber gestern schnellere Zeiten gefahren. Im nach hinein hatte sich dann Tom Spitzenberger nach sechs Runden mit einer Zeit von 1:45,929 Minuten die Pole-Position gesichert. Startplatz zwei und drei gingen an Robin Rogalski und Christian Wicht. Vivien Schöllhorn steht in der vierten Startreihe. Die beiden Brüder Max und Dominik Gruhn nehmen das Rennen von den Rängen neun und zehn aus auf.


Das Rennen war noch keine zwei Runden alt, da begann es zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tomasz Magdziarz sich bereits an den beiden Am-Piloten Christian Wicht und Tobias Erdmann vorbei auf Rang drei geschoben, vor ihm fuhren nur noch Robin Rogalski und Tom Spitzenberger. Letzterer musste sich am Start Robin Rogalski geschlagen geben und fiel auf Platz zwei zurück. Aufgrund des Niederschlags schickte die Rennleitung in Umlauf zwei zunächst das Safety Car auf die Strecke, dass das Feld zwei Runden später zum Reifenwechsel in die Boxengasse führte. Nachdem alle Rennwagen mit Regenreifen ausgerüstet waren, ging es mit einer weiteren Runde hinter dem Führungsfahrzeug weiter.

Auf nun nasser Piste setzte Robin Rogalski sich direkt vom Rest des Feldes ab, während Christian Wicht um seinen fünften Platz bangen musste. Denn hinter ihm machte Am-Rivale Tobias Erdmann Druck, nachdem Christian Wicht kurz zuvor bereits von Max Zschuppe überholt wurde. In Umlauf acht hatte Tobias Erdmann dann einen Weg gefunden und übernahm die Spitze der Am-Kategorie. Weiter vorne rückte Tomasz Madgziarz immer näher an Tom Spitzenberger, doch der brachte seinen zweiten Platz hinter dem überlegenen Sieger Robin Rogalski sicher ins Ziel.

Max Zschuppe sicherte sich Position vier vor dem Am-Duo Tobias Erdmann und Christian Wicht. Als Siebte sah Vivien Schöllhorn die Zielflagge vor Max Gruhn, Tobias Seyffarth und Dominik Gruhn. Rang sieben bedeutete für Vivien Schöllhorn gleichzeitig Position eins bei den Junioren.

Robin Rogalski: „Ich konnte gleich zu Beginn Tom Spitzenberger überholen, was sehr wichtig war. Nach zwei Runden fing es dann heftig zu regnen an und wir haben von Slicks auf Regenreifen wechseln müssen. Als das Rennen danach weiterging, konnte ich mich von Tom und Tomasz absetzen, denn die beiden haben miteinander gekämpft. In der letzten Runde habe ich realisiert, dass es mein erster Sieg in diesem Jahr ist und ich wurde kurz nervös. Aber alles ist gut gegangen und ich bin happy mit meinem Ergebnis.“

Tom Spitzenberger: „Insgesamt war es ein gutes Rennen für mich. Allerdings war es nicht einfach. Ich denke, es war vollkommen richtig, erst das Safety Car rauszuschicken und dann die Reifen wechseln zu lassen. Im Regen hatte ich dann keine Chance gegen Robin, ich bin aber auch glücklich mit Rang zwei. Tomasz kam gegen Ende des Rennens zwar immer näher, aber ich konnte ihn hinter mir halten. Mit der Brechstange hätte ich meinen zweiten Platz aber nicht verteidigt, denn einen Ausfall wollte ich auf gar keinen Fall riskieren.“

Tomasz Magdziarz: „Es war mein erstes Rennen mit einem Audi R8 LMS GT4 und das gleich unter diesen schwierigen Bedingungen. Nach zwei Kurven war ich Dritter, konnte also schon früh zwei Plätze gewinnen. Ich habe auch während des Rennens noch einiges gelernt und konnte so den Anschluss an Tom Spitzenberger herstellen. Insgesamt freue ich mich über den dritten Rang und bin froh, dass ich das Auto unbeschädigt durch das Rennen bekommen habe. Das war mir bei meinem ersten Einsatz auch sehr wichtig."


Am frühen Sonntagmorgen um 8.00 Uhr mussten die Protagonisten ihre zweite Startaufstellung für das sonntägige Rennen am Nachmittag ausfahren. Gegenüber des ersten Qualifyings fanden sie andere Witterungsbedingungen vor. Denn es war nass und somit konnten auch keine schnelleren Zeiten erreicht werden. Nach zwei gefahrenen Runden holte sich Robin Rogalski mit einer Zeit von 1:58,562 Minuten Startplatz eins, gefolgt von Tom Spitzenberger und Max Gruhn. Als schnellster AM-Fahrer hatte Tobias Erdmann sich auf Startposition fünf platziert. Christian Wicht und Dominik Gruhn mussten sich mit der dritten bzw. vierten Startreihe zufrieden geben. Vivien Schöllhorn nimmt das Rennen von Rang neun aus auf.


Robin Rogalski nutzte seine Pole Position und übernahm die Führung. Sofort konnte er sich vom Feld absetzen, an dessen Spitze Tom Spitzenberger und Tomasz Magdziarz zunächst um Rang zwei stritten. In der ersten Kurve nach dem Start drückte sich der Pole am Deutschen vorbei, in Umlauf zwei holte dieser sich Position zwei wieder zurück. Zu Robin Rogalski, der zu diesem Zeitpunkt schon enteilt war, konnte Tom Spitzenberger nicht mehr aufschließen, er brachte den zweiten Platz aber sicher ins Ziel. Sein Rückstand auf den dominierenden Sieger betrug nach 15 Rennrunden fast acht Sekunden. Während das Duo an der Spitze problemlos Richtung Ziel steuerte, unterlief dem bis dahin drittplatzierten Tomasz Magdziarz in der vierten Runde ein Fahrfehler, den Max Zschuppe ausnutzen konnte.

In der Folge sah Tomasz Magdziarz sich unter Druck von Christian Wicht, während Max Zschuppe ein kleines Polster zu seinen beiden Verfolgern aufbaute und wenig später als Dritter die Ziellinie kreuzte. Christian Wicht wartete unterdessen geduldig, doch sein Vordermann gab ihm keine Chance auf einen erfolgreichen Angriff. Da dieser laut Rennleitung jedoch zu häufig die Streckenbegrenzungslinien überfuhr, erhielt er im Ziel eine Drei-Sekunden-Strafe, die ihn letztendlich doch hinter Christian Wicht zurückwarf. Und weil dessen härtester Am-Rivale Tobias Erdmann sich schon in Umlauf drei aus dem Rennen drehte, war Christian Wicht auch der Pokal für den besten Am-Piloten nicht mehr zu nehmen. Auf den Plätzen sechs bis neun wurden der beste Junior Max Gruhn, Vivien Schöllhorn, Tobias Seyffarth und Dominik Gruhn abgewinkt.

In der Meisterschaft führt Robin Rogalski mit 81 Punkten vor Tom Spitzenberger mit ebenfalls 81 und Max Zschuppe mit 69 Punkten. Christian Wicht liegt in der AM-Wertung mit 78 Zähler auf Rang eins, gefolgt von Tobias Erdmann mit 56 und Holger Harmsen mit 38 Zähler. Vivien Schöllhorn hat in der Junior-Wertung mit 39 Punkten die Nase vorne. Dahinter liegen Max Gruhn mit ebenfalls 39 und Dominik Gruhn mit 36 Punkten.

Robin Rogalski: „Es war für mich ein relativ ruhiges Rennen. Ich habe versucht, konstante Rundenzeiten zu fahren, um Tom hinter mir nicht die Chance zu geben, aufschließen zu können. Das ist mir gelungen und war mir auch sehr wichtig. Über den ersten Platz bin ich natürlich sehr glücklich.“

Tom Spitzenberger: „Für mich war das Rennen erst spannend, ab Mitte aber eher einsam. Zu Beginn steckte ich in einem Duell mit Tomasz, der in der ersten Kurve mit Berührung an mir vorbeigekommen ist. Wenig später konnte ich ihn wieder überholen, bin dabei aber nicht volles Risiko gegangen, denn ich wollte keinen Ausfall riskieren. Ich bin auf meiner Linie geblieben und er auf seiner; es war ein absolut faires Überholmanöver. Danach konnte ich mich von ihm absetzen und meinen zweiten Platz nach Hause bringen.“

Max Zschuppe: „Mein Start war sehr gut und ich konnte mich direkt nach vorne orientieren. Danach hing ich etwas hinter Max Gruhn fest, bis ich ihn endlich hinter mir lassen konnte. Tomasz konnte ich überholen, als ihm ein Fehler unterlief. Ab Rennmitte hatte ich dann etwas Probleme mit meinen Vorderreifen, aber letztendlich ist alles gut gegangen und ich habe meinen ersten Podestplatz im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup erreicht. Es ist ein schönes Gefühl, nach vier Jahren endlich mal auf dem Treppchen zu stehen – auch wenn ich es im Moment selbst kaum glauben kann.  


Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup

Ergebnis Lauf 3 – Assen

Jacks`s Racing Days  06. – 08. August – Assen / NL

Gestartet: 10 Fahrzeuge - Gewertet: 10 - Streckenlänge: 4,555 km - Renndistanz: 50,105 km - Dauer: 11 Runden

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Zeit / Rückstand
1 77 Rogalski, Robin Audi R8 LMS GT4 30:52,441
2 94 Spitzenberger, Tom Audi R8 LMS GT4 + 7,305
3 19 Magdziarz, Tomasz Audi R8 LMS GT4 + 7,713
4 30 Zschuppe, Max Audi R8 LMS GT4 + 15,440
5 27 Erdmann, Tobias Audi R8 LMS GT4 + 18,600
6 24 Wicht, Christian Audi R8 LMS GT4 + 22,847
7 14 Schöllhorn, Vivien Audi R8 LMS GT4 + 39,426
8 25 Gruhn, Max Audi R8 LMS GT4 + 39,971
9 87 Seyffarth, Tobias Audi R8 LMS GT4 + 51,785
10 26 Gruhn, Dominik Audi R8 LMS GT4 + 51,951
Schnellste Runde Start-Nr. 77, Rogalski, Robin in 1:49,498 Min. = 97,37 km/h in Rd. 1

Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup

Ergebnis Lauf 4 – Assen

Jacks`s Racing Days  06. – 08. August – Assen / NL

Gestartet: 10 Fahrzeuge - Gewertet: 9 - Streckenlänge: 4,555 km - Renndistanz: 68,325 km - Dauer: 15 Runden

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Zeit / Rückstand
1 77 Rogalski, Robin Audi R8 LMS GT4 26:55,142
2 94 Spitzenberger, Tom Audi R8 LMS GT4 + 7,935
3 30 Zschuppe, Max Audi R8 LMS GT4 + 28,131
4 24 Wicht, Christian Audi R8 LMS GT4 + 33,805
5 19 Magdziarz, Tomasz Audi R8 LMS GT4 + 34,335
6 25 Gruhn, Max Audi R8 LMS GT4 + 1:04,609
7 14 Schöllhorn, Vivien Audi R8 LMS GT4 + 1:06,431
8 87 Seyffarth, Tobias Audi R8 LMS GT4 + 1:09,253
9 26 Gruhn, Dominik Audi R8 LMS GT4 + 2:01,435
- 27 Erdmann, Tobias Audi R8 LMS GT4 - 2 laps
Schnellste Runde Start-Nr. 77, Rogalski, Robin in 1:46,865 Min. = 152,29 km/h in Rd. 3

Audi Sport Seyffarth R8 LS Cup 2021

Fahrerwertung nach 4 von 10 Rennen

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
1 77 Rogalski, Robin Audi R8 LMS 81 19 19 21 22
2 94 Spitzenberger Tom Audi R8 LMS GT4 81 20 22 20 19
3 30 Zschuppe, Max Audi R8 LMS GT4 69 17 17 17 18
4 24 Wicht, Christian Audi R8 LMS GT4 63 15 16 15 17
5 14 Schöllhorn, Vivien Audi R8 LMS GT4 49 10 11 14 14
6 27 Erdmann, Tobias Audi R8 LMS GT4 44 13 15 16 0
7 32 Reiter, Tim Audi R8 LMS GT4 38 20 18 - -
8 19 Magdziarz, Tomasz Audi R8 LMS GT4 34 - - 18 16
9 5 Harmsen, Holger Audi R8 LMS GT4 30 16 14 - -
10 25 Gruhn, Max Audi R8 LMS GT4 28 - - 13 15
11 13 Heinrich, Guido Audi R8 LMS GT4 27 14 13 - -
12 87 Seyffarth, Tobias Audi R8 LMS GT4 25 - - 12 13
13 6 Bäther, Richard Audi R8 LMS GT4 23 11 12 - -
14 26 Gruhn. Dominik Audi R8 LMS GT4 23 - - 11 12
15 8 Wurm, Moritz Audi R8 LMS GT4 22 12 10 - -

AM-Wertung nach 4 von 10 Rennen

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
1 24 Wicht, Christian Audi R8 LMS GT4 78 19 20 19 20
2 27 Erdmann, Tobias Audi R8 LMS GT4 56 17 19 20 0
3 5 Harmsen, Holger Audi R8 LMS GT4 38 20 18 - -
4 87 Seyffarth, Tobias Audi R8 LMS GT4 37 - - 18 19
5 13 Heinrich Guido Audi R8 LMS GT4 35 18 17 - -
6 8 Wurm, Moritz Audi R8 LMS GT4 31 16 15 - -
7 6 Bäther, Richard Audi R8 LMS GT4 31 15 16 - -

Juniorwertung nach 4 von 10 Rennen

Platz Start-Nr. Fahrer Fahrzeug Gesamt 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10
1 14 Schöllhorn, Vivien Audi R8 LMS 39 - - 20 19
2 25 Gruhn, Max Audi R8 LMS GT4 39 - - 19 20
3 26 Gruhn, Dominik Audi R8 LMS GT4 36 - - 18 18